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Wie wird Führung in Zukunft aussehen?

New Work betrifft die technische Zukunft der Arbeitswelt, sie betrifft aber auch eine geänderte Mitarbeiterführung. Angesichts vollkommen neuer Arbeitsmodelle - Stichwort Home Office - muss hinterfragt werden, wie Führung in Zukunft stattfinden kann. Diese Zukunft hat bereits begonnen. Gibt es Standardantworten?

Nein, offenbar nicht. Unternehmen müssen daher Räume für Experimente schaffen, um neue Arrangements der Zusammenarbeit zu testen. Ausgelöst wurde dieser Prozess durch die digitale Transformation. Dabei geht es sicherlich um Technologie und Strategie, doch genauso geht es um eine veränderte Unternehmenskultur, um Einstellungen, Kompetenzen und Verhaltensweisen. All das hat schon immer die Arbeit geprägt, nun verändert es sich rasant. Der Paradigmenwechsel geht von den großen Internet-Unternehmen aus. Diese machen New Work schon länger vor. Was die Führung angeht, ist der Trend eindeutig: Die Hierarchien werden sehr flach oder verschwinden gänzlich. Doch das ist eben keine Standardlösung für alle Unternehmen. Es gibt Organisationen, in denen Führungsexperimente an ihre Grenzen stoßen, wenn es etwa um die Sicherheitsauflagen in einem technischen Unternehmen geht. Hier muss es nach wie vor klare, unverrückbare Regeln geben. Daher bleibt es beim anfangs aufgestellten Postulat: Standardlösungen für die Führung 4.0 gibt es nicht. New Work: vorrangige Fragen der Führung Die beiden Themen Personaldiagnostik und Mitarbeiterkompetenzen stehen bei der Umsetzung auf der Agenda ganz weit oben. Neu formierte Organisationen benötigen Führungs- und Fachkräfte an den richtigen Stellen, um New Work mit Leben zu erfüllen. Das bedeutet unter anderem, das Management Assessment digital zu transformieren. Es existieren inzwischen genügend Tools für psychologische Auswahl- und Testmethoden. Diese führen zum bestmöglichen Personal für neue Arbeitsprozesse. Wenn diese Herausforderung bewältigt wurde, hat die neue Führung 4.0 eine Unternehmenskultur zu schaffen, die der Entfaltung von New Work dient. Zu dieser Kultur gehören die Erfahrungen der Mitarbeiter mit ihren Führungskräften. Letztere sollten künftig Visionen zulassen und selbst mit Vision führen. Der Hintergrund: Die Digitalisierung erweitert ganz beträchtlich den Horizont der Mitarbeiter. Informationen sind blitzschnell zugänglich, sie beeinflussen viel mehr als früher das Urteil der Kollegen zu einer Arbeitsaufgabe. Während früher die klare Ansage des Chefs genügte, wird sie heutzutage viel häufiger hinterfragt. Doch ohne Führung funktionieren Teams leider nicht. Die Hierarchie mag flach sein und manchmal (scheinbar) gänzlich verschwinden, aber Menschen brauchen eine Vorgabe. Nur müssen leitende Mitarbeiter anders führen als früher. Nicht mehr Befehle sind gefragt, sondern das Liefern von Orientierung und Inspiration. Aus diesen Komponenten entsteht eine neue Unternehmenskultur. Das ändert dennoch nichts an der oben benannten Tatsache, dass es in manchen (technischen, gefahrenträchtigen) Bereichen klarer Ansagen bedarf. Wichtige Eigenschaften der Führungskräfte 4.0 Authentizität und eine klare Haltung von Führungskräften sind mehr als je zuvor gefragt. Dazu gehört sehr viel Kompetenz. Das ist nun nichts Neues, schon immer wurden kompetente Chefs sehr geschätzt, während Inkompetenz auf heimliche Verachtung stößt. Doch das Kompetenzspektrum hat sich sehr erweitert, weil es so viele frei zugängliche Informationen gibt. Muss nun der Chef permanent jede verfügbare Information aufspüren und auf ihre Brauchbarkeit überprüfen? Ist das überhaupt zu schaffen? Hier gibt es eine Grenze der Ressourcen. Daher wird bei der Führung 4.0 im Rahmen von New Work eine emotionale Eigenschaft immer wichtiger, die auch schon früher als Tugend galt: Aufrichtigkeit und möglicherweise das (gelegentliche) Eingeständnis, über dieses spezielle Detail aktuell noch nicht informiert zu sein, sich diese Information aber umgehend zu beschaffen - mit einem aufrichtigen Dank an den Mitarbeiter, der zuerst die Thematik entdeckte. Wenn Mitarbeiter erleben, dass ihr Chef auf diese Weise kooperiert und ihnen vertraut, schafft das umgekehrt großes Vertrauen. Dieses wiederum lindert den Stress in der Teamkommunikation ganz erheblich und setzt damit Potenziale frei. Die Hauptaufgabe der New Work Führung dürfte daher darin bestehen, eine spürbare Vertrauenskultur zu etablieren.