top of page
RSS Feed

Immer informiert bleiben mit unserem

NEWSLETTER

Was ist New Work für Frithjof Bergmann?

Frithjof Bergmann, der Begründer des Begriffes "New Work", ist 86 Jahre alt. Bergmann ist Philosophie-Professor und hält immer wieder Vorträge über "sein" Modell. Doch was ist "New Work" tatsächlich und hat das neue Arbeitsmodell überhaupt eine realistische Chance am Arbeitsmarkt? Die drei Säulen "New Work" ist ein Modell, das nicht ausschließlich den Profit im Vordergrund stellt,

Richard Hebstreit - Flickr: IMG_5059 Prof. Frithjof Bergmann

sondern vielmehr die Bedürfnisse der Arbeitnehmer. Frithjof Bergmann malt Bilder, wenn er Vorträge hält - er spricht von einem Arbeitsmodell, dass das bereits "auslaufende Job-System" ersetzen soll. "New Work" basiert auf drei Säulen. So besteht ein Drittel aus der Zeit, die der Selbstversorgung dient - also der Arbeit. Ein weiteres Drittel soll die klassische Erwerbsarbeit ausmachen - diese Säule fällt jedoch weg, wenn die Selbstversorgung genügt. Ein weiteres Drittel sollte aus einer Arbeit bestehen, die besonders viel Spaß macht - also die Berufung des Arbeitnehmers sein. Doch können die drei Säulen tatsächlich umgesetzt werden? Frithjof Bergmann weiß, dass nicht jeder Mensch in der Lage sein wird, das Konzept von "New Work" auch zu 100 Prozent umsetzen zu können. Bergmann geht es um die Häufigkeit - wenn viele Menschen in der Lage sind, dann sollen sie die drei Säulen auch umsetzen dürfen. Eine Reise in die Vergangenheit Vor allem ist es die dritte Säule, die - so auch Frithjof Bergmann - besonders schwer umsetzen ist. Doch weshalb soll genau jenes Drittel problematisch werden, das der Mensch besonders gerne macht? "Der Mensch hört nicht mehr auf sich selbst. Er wurde gezähmt und hat vergessen, was tatsächlich Spaß macht. Nur dann, wenn der Mensch wieder einen neuen Zugang bekommt und weiß, was er auch tatsächlich will, wird er die dritte Säule umsetzen können", ist der Philosophie-Professor überzeugt. Frithjof Bergmann erinnert sich gerne an die 1970er Jahre. Damals begann die Idee von "New Work". Bergmann war in der Automobilindustrie, lebte in der Stadt Flint (USA) und sorgte für einen Wandel. "Plötzlich sprachen alle von der Automatisierung. Der Mensch wurde durch Maschinen ersetzt. Viele Arbeiter waren verunsichert. Ich habe dann einen Vorschlag gemacht, da ich keine Massenentlassung vornehmen mochte. Die Menschen sollten sich die Frage stellen, was sie wirklich machen wollen. Dafür gab ich ihnen sechs Monate Zeit. Wenn mir der Arbeiter gesagt hat, was er machen will, dann habe ich ihn dabei unterstützt. Das war ein völlig neuer Zugang", erinnert sich Frithjof Bergmann an längst vergangene Tage. Natürlich war es für viele Menschen ein Schock - wer 25 Jahre lang am Fließband gearbeitet hat, wird natürlich im ersten Moment keine Ahnung haben, was er tatsächlich machen möchte. Zudem gab es kaum Unterstützung - man redete den Menschen immer wieder ihre Ideen aus. "Ich hatte einen anderen Zugang. Ich habe die Menschen unterstützt", so der Gründer von "New Work". Bergmann weiß, dass sich der Mensch verändern kann Doch was passiert, wenn der Mensch keine passende Antwort findet? Wenn der Mensch erst gar nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen möchte? "Es gibt derart viele Zentren für 'New Work'. Die Menschen müssen hingehen und sich auf ganz neue Dinge konzentrieren. Ich bin mir sicher, dass es dann klappen wird", so Frithjof Bergmann.